Schwarzbierantisch 2013

Es gibt, gemessen an ihrer Machtfülle, hochkarätige Gäste. Es gibt auch, gemessen an den flüssigen Begleiterscheinungen, hochprozentige Veranstaltungen. Und es gibt Anlässe, bei denen beides zusammenkommt. Von Peter Back

 

Bundesumweltminister Peter Altmaier (links) mit bekannten und neuen CDU-Freunden.

Bundesumweltminister Peter Altmaier (links) mit bekannten und neuen CDU-Freunden.

 

Der Schwarzbieranstich der Obertshausener CDU zählt dazu. Im Mittelpunkt: Bundesumweltminister Peter Altmaier.

In solch einer Runde ist das sprichwörtliche Glas schon deshalb immer mindestens halb voll, weil die ganze Sache nicht als Podium für Kritische ausgelegt ist. Im Kleinkunstsaal des Bürgerhauses versammeln sich lokale und regionale Parteigrößen in der Klangkulisse des TGS Blasorchesters. Und natürlich der dankbare Landtagsabgeordnete Ismail Tipi, voll des Lobes für die eigene Regierung („...noch so viele sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer in Hessen und noch nie so viele Lehrlinge trotz zurückgehender Schülerzahlen!“). Als Teilnehmer einer Delegation war Tipi erst zwei Stunden zuvor aus Israel zurückgekehrt, schilderte die Angst der dort lebenden Menschen vor Anschlägen und schlug auch gleich die Brücke zurück nach Wiesbaden. Die Zahl der Polizisten in Hessen, sagte er, die sei ja ebenfalls auf einem Höchststand.

Mammutwerk Deutscher Bundestag

Der Obertshausener Peter Wichtel, als Bundestagsabgeordneter eher mit Bezug nach Berlin, würdigte seinerseits den aus dem Saarland stammenden Peter Altmaier als einen, der „uns neuen Abgeordneten geholfen hat, dass wir uns in dem Mammutwerk Deutscher Bundestag besser und schneller zurecht finden“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Wir großen Bundesländer, Saarland und Hessen, müssen zusammenhalten“ hatte Altmaier gleich zu Beginn seiner Rede die Lacher auf seiner Seite. Der Umweltminister referierte über die Energiewende, bekräftigte den Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie. „Im Jahr 2050 sollen 80 Prozent unserer Stromversorgung aus erneuerbaren Energien wie Windrädern, Solardächern oder Wasserkraft kommen“, zeigte er das Ziel auf und ergänzte: „Die Energiewende ist die größte Innovationschance für unser Land seit 60 Jahren.“

 

 

 

 

Mit hessischen Qualitäten vertraut machen

Die Chance, den Gast aus Berlin mit hessischen Qualitäten vertraut zu machen, nutzte Obertshausens Bürgermeister Bernd Roth: Altmaier besitzt jetzt neben der Vorstellung vom Geschmack dunklen Biers aus Babenhausen eine Tasche einer bekannten Lederwarenmanufaktur aus Obertshausen.

„Beim letzten Hessentag kam uns die Idee, Peter Altmaier einzuladen“, erinnerte sich Jürgen Weber, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands. Mit Unterstützung von Peter Wichtel sei der Kontakt rasch hergestellt gewesen. Und ebenso schnell habe Altmaier zugesagt. Weber war begeistert. „Nicht jeder Minister reagiert so zügig und verbindlich“, erzählte er, der durchaus schon auf vier Anfragen ebenso viele Absagen eines Bundesministers erhalten hat. Aber der Peter Altmaier, der sei volksnah.


Quelle: OP-Online